Mit Gast & Filmgespräch
Träume, Wahrheiten und Vorahnungen: weibliche Perspektiven aus dem heutigen Russland
Die Moskauerinnen Elena und Alla und die Wahl-Hamburgerin Julia haben sich während der Pandemie in Elena Demidowas Online-Filmwerkstatt „I-movie. Wie kann man einen Film aus seinem eigenem Leben machen?“ kennengelernt. Elena ist Filmemacherin und Schülerin von Marina Razbeschkina. Alla ist Unternehmerin und Theaterschaffende. Julia ist Hörfunk- und Theaterautorin. Am 25.09 werden in dem Kino 3001 drei Filme präsentiert. Zwei davon sind unter anderen in der modernen Screenlife Technik gemacht: „Happy New Happiness“ und „Dream connections“. Sie sollten beim Artdocfest 2022 in Moskau gezeigt werden. Der Artdocfest wurde von der russischen Regierung verboten.
Ljoscha von Elena Demidowa (31 Min.) Sommer 2010. Waldbrände in Russland. Lioshas Dorf ist fast vollständig niedergebrannt. Geblieben sind nur einige verkohlte Bäume und eine Handvoll Steine statt der Häuser. Wir gehen mit ihm durch diese surreale Landschaft, um Hund und Katze zu füttern, die in der Asche leben. Wir gehen und unterhalten uns – über die Brände und nicht nur.
Happy New Happiness! von Alla Terechowa (61 Min.) Gennady, ein verurteilter politischer Gefangener, verbrachte ganze sechs Jahre im Gefängnis. In dieser Zeit haben sich alleverändert - seine Frau, seine Kinder, jetzt Teenager, und vor
allem er selbst. Jetzt, wo er frei ist, müssen sie sich alle wiederaneinander gewöhnen. Alla ist aktiv und reaktiv, Gennady ist einromantischer Wahrheitssucher. Irritiert versucht er, sich vor der Kamera zu verstecken, die seine Frau aufgestellt hat.
Dream connections von Julia Solovieva (41 Min.) Was träumen Sie? Mit dieser Frage wandte sich die Regisseurin an Freunde und Bekannte aus Russland, der Ukraine, Deutschland, den USA, Italien, Israel und Somalia. Träume und Albträumeverbinden sich zu einer poetischen Geschichte über Leben und Tod. Das Leben mit dem Coronavirus, jüngste Kriegserlebnisse, Humor, Surrealismus und Erotik finden in dem Film ihren Platz.
Russisch mit englischen Untertiteln
Regie: Elena Demidova; Alla Terechova; Julia Solovieva
Russland 2021, 120 Min.