29.9.

21:00

Freie Räume

Wo hin, wenn die Schule vorbei ist und man kein Geld ausgeben will? Seit den frühen 70er-Jahren lautet die Antwort für eine große Anzahl von Heranwachsenden: ins Jugendzentrum. Was für die einen das Bild siffiger Sofas und abgewetzter Kickerhandgriffen heraufbeschwört, aber auch das wilder Garagenbandkonzerte, Ungestörtheit von Eltern und Konsumzwang, entsprang den Forderungen und Ideen der 68er-Bewegung. Freie Räume erzählt von diesem fast vergessenen Ursprung, von Parolen wie “Was wir wollen: Freizeit ohne Kontrollen”, skandiert von tausenden Jugendlichen in Westdeutschland. Egal ob in der Stadt oder in den ländlichen Gebieten, sie gingen sie auf die Straßen, sammelten Unterschriften und stritten sich mit KommunalpolitikerInnen. Was ist heute übrig geblieben von dem politischen Aktivismus der Gegengeneration? Tonnenweise Material wurde für die Doku in Form von Interviews mit AkteurInnen im ganzen Land produziert, die sehr deutlich machen, wie wichtig Freiräume für eine Gesellschaft sind, vor allem für diejenigen, die in ihrem gedanklichen noch beweglich sind : „Wir wollen Räume, Wir wollen Geld und wir wollen, dass uns niemand reinredet." (Barbara Strube). H

Am 25.9. um 18:00 Uhr gibt es im Anschluss an den Film ein Publikumsgespräch mit dem Historiker Dr. David Templin. Einer seiner Forschungschwerpunkte sind die Jugendzentrums- und Lehrlingsbewegung der 70er Jahre, seine Expertise auf diesem Gebiet ist auch in Freie Räume eingeflossen.

Dokumentation; Deutsche Fassung
Deutschland 2020
Regie: Tobias Frindt;
102 Min.

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