Sibirisch für Anfänger
Eine Dorfgemeinschaft in der sibirischen Tundra rutscht und schleudert in dieser Tragikomödie von einer Spitze in die nächste – ob innerfamiliäres Zerwürfnis, dummer Jungenstreich, die überquellende Gerüchteküche oder nachbarschaftliche Querelen, wir erleben alles mit. Mit teilweise absurder Geschwindigkeit steigern sich kleinere Dispute zu mittelschweren Katastrophen und während wir uns noch an den trockenen Humor und die wechselhafte Erzählstruktur gewöhnen, sind wir bereits mitten im Kreuzfeuer der insgesamt sieben Geschichten, alle eingefangen vor dem rauen Hintergrund der Kältesteppe. Dabei verliert der Film nicht allzu viele Worte, es wird wenig ausgesprochen, schnell gehandelt und viel getrunken. Nicht zuletzt der Stolz und die Uneinsichtigkeit gerade der männlichen Bevölkerung lässt die Handlung immer wieder eskalieren und jegliche Besinnung kommt zu spät. Ob aus der Situation heraus oder dem eigenen Unglauben über das Gesehene, lacht man immer wieder laut auf während sich die Gemeinschaft in einem Konflikt verstrickt, der kaum noch zu lösen ist...oder doch? Und während man sich über die Menschen nur wundert, gibt es dafür eine Kameraarbeit wie gemalt zu bestaunen.
Tragikomödie; Yakutisch mit Untertiteln
Yakutien 2021
Regie: Stepan Burnashev, Dmitry Davydov;
103 Min.